Mittelmeerkrankheit – Leishmaniose


Wir möchten gleich zu Beginn darauf hinweisen, dass die Leishmaniose eine komplexe Krankheit ist und hier nur einige wichtige Fakten genannt werden. Gerne können Sie sich auf den weiterführenden Links genauer über die Leishmaniose belesen.   

Die Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die nicht nur beim Hund, sondern auch beim Menschen bekannt ist. Sie wird durch die Sandmücke oder durch die Schmetterlingsmücke übertragen, die bisher (!) nur in wärmeren Gebieten vorkommt. Eine direkte Übertragung von einem infizierten Hund auf einen anderen Hund oder Menschen ohne den Zwischenwirt Mücke ist in der Praxis bisher nicht bekannt, theoretisch allerdings nicht ausgeschlossen. Leishmanien sind an der Luft nicht überlebensfähig, sie befinden sich außerdem nicht im Speichel, im Urin oder im Kot eines infizierten Hundes. Auch bei frischen Wunden sind Leishmanien in nur sehr geringer Zahl direkt im Blut nachweisbar, die meisten Leishmanien findet man im Wundsekret, weshalb vor allem beim Umgang mit Kindern oder immunschwachen Menschen und infizierten Tieren bei Wunden des Hundes aller Art höchste Vorsicht geboten ist. Eine Übertragung der Mutter auf ihre Welpen in der Plazenta ist möglich, aber muss nicht unbedingt eintreten. Die Übertragung beim Deckakt ist theoretisch ebenfalls möglich, aber auch nicht erwiesen.   

Die Leishmanien befallen die weißen Blutkörperchen im Knochenmark und schädigen lebenswichtige Organe wie die Leber, die Nieren und die Milz. Leider gilt die Krankheit bei Hunden bis heute als unheilbar, aber bei frühzeitiger Erkennung und der richtigen Behandlung können auch infizierte Hunde noch viele unbeschwerte Jahre erleben. Ein Hund der infiziert ist, muss nicht zwangsläufig sofort Symptome zeigen.   

Die Inkubationszeit der Leishmaniose schwankt sehr und liegt ungefähr zwischen vier Wochen und sieben Jahren. Die Symptome sind dabei leider auch sehr vielfältig und anfangs eher unauffällig, was dazu führt, dass vor allem viele deutsche Tierärzte, diese Krankheit noch etwas exotisches ist, lange im Dunkeln tappen, bevor sie an Leishmaniose denken. Erste Warnanzeichen können z.B. sein: Trägheit, Appetitlosigkeit, Ermattung, Ausfransen der Ohren, Hautläsionen, Augenentzündungen, Haarausfall.   

Spätestens dann sollten sie eine etwaige Infektion überprüfen lassen. Empfohlen wird bei Hunden aus gefährdeten Ländern (auch die, die nur im Urlaub waren) grundsätzlich einen Bluttest machen zu lassen, um sicherzugehen, dass sich keine Leishmaniose-Antikörper im Blut des Tieres befinden. Die Antikörper lassen sich bereits zwei bis vier Wochen nach dem Stich einer infizierten Mücke nachweisen. Die Leishmanien selbst sind nicht im Blut nachweisbar. Um die Erreger direkt nachzuweisen, ist eine Knochenmark-/ Lymphknoten-Probenentnahme nötig.   

Da für infizierte Hunde zahlreiche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen, werden wir das an dieser Stelle nicht näher erläutern. Therapieansätze oder Möglichkeiten  müssen  individuell durch einen mit Mittelmeerkrankheiten vertrauten (!) Tierarzt erfolgen.   

Alle Angaben ohne Gewähr.