Babesiose beim Hund, auch Hunde-Malaria oder Piroplasmose genannt, ist eine von Blutparasiten (Babesien bzw. Piroplasmen) hervorgerufene Infektionskrankheit. Die Parasiten werden meist von Zecken übertragen und zerstören die roten Blutkörperchen des Hundes. Dadurch kommt es bei Hunden mit Babesiose zu einer fortschreitenden Blutarmut (Anämie).
Erreger:
Babesien sind Protozoen (Einzeller). Ähnlich wie der Erreger der menschlichen Malaria vermehren sich die Babesien in den roten Blutkörperchen und zerstören sie. In Europa gibt es derzeit zwei bekannte Babesiose Erreger beim Hund: Babesia canis und Babesia vogeli.
Überträger der Babesiose sind die Zeckenarten Kuh- , Au- oder Auwaldzecke und die braune Hundezecke.
Symptome:
Häufig bleibt eine Hunde-Malaria unerkannt, weil keine Symptome auftreten. Kommt es jedoch zu Beschwerden, zeigen sich diese in der Regel etwa 7 bis 21 Tage nach der Infektion mit den Babesien.
Erste Anzeichen einer Babesiose:
* Hohes Fieber
* Hund wirkt teilnahmslos
* Verweigert das Fressen
* Nimmt rasch ab
* Fortschreitende Blutarmut (Anämie)
* Gelbsucht (Ikterus)
Seltener scheidet der Hund mit Hunde-Malaria dunkel gefärbten Urin aus, blutet aus der Haut und den Schleimhäuten und entwickelt Wassereinlagerungen (Ödeme). Bei einer akuten Hunde-Malaria sind die Schleimhäute häufig blass bis gelblich verfärbt. Die Leber und Milz sind teilweise vergrößert. Oft betrifft die Erkrankung auch die Augen des Hundes. Entzündungen der Regenbogen- oder Hornhaut sind möglich. In schweren Fällen von Hunde-Malaria löst sich die Netzhaut des Hundes ab.
Behandlung und Vorbeugung:
Da die Krankheit ohne Behandlung schnell tödlich endet, sollte bei Verdacht unverzüglich eine Therapie eingeleitet werden. Antiprotozoika wie Imidocarb oder Diminazen sind gegen Babesia canis gut, gegen „kleine Babesien“ dagegen nur wenig wirksam. Imidocarb kann auch zur Prophylaxe bei Reisen in Endemiegebiete einmalig verabreicht werden – der Schutz hält etwa drei Wochen an. Eine Kombination aus Atovaquon und Azithromycin kann auch chronische Infektionen mit B. gibsoni heilen. Auch Phenamidin ist gegen „kleine Babesien“ wirksam, aber derzeit in Deutschland nicht erhältlich. In akuten Fällen ist bei einem Hämatokrit unter 20 eine Bluttransfusion oder die Gabe von Hämoglobin-Glutamer 200 angezeigt.
Die wichtigste Prophylaxe ist das Absuchen des Tieres nach Zecken nach jedem Spaziergang und deren sofortige Entfernung. Ein Schutz vor Zecken durch äußerlich anzuwendende zeckenabtötende Wirkstoffe (Akarizide wie Amitraz, Deltamethrin, Fipronil, Flumethrin oder Permethrin) oder oraler Akarizide wie Fluralaner ist sinnvoll, da sie auch die Gefahr des Auftretens weiterer, durch Zecken auf Hunde übertragbarer Erkrankungen wie Borreliose, Ehrlichiose, Hepatozoonose oder FSME senken.
Gegen B. c. canis und B. c. rossi existiert ein Impfstoff (Nobivac® Piro), der zwar nicht vor einer Infektion schützt, aber die Erkrankung deutlich abmildert. Der Impfstoff ist trotz EU-weiter Zulassung in Deutschland nicht erhältlich, in der Schweiz, Österreich und Frankreich jedoch verfügbar. Er muss nach einer zweimaligen Grundimmunisierung halbjährlich verabreicht werden und sollte nicht zusammen mit anderen Impfungen und nicht an bereits infizierte Tiere verabreicht werden. Als Nebenwirkungen werden vor allem Schwellungen an der Injektionsstelle, Fieber, Abgeschlagenheit und steifer Gang beobachtet welche von alleine abklingen.
Aussichten auf Heilung:
Rechtzeitig behandelt, sehr gut. Bei späterer Erkennung führt eine Hunde-Babesiose nach Reaktivierung durch diverse andere Erkrankungen häufig zum Tod des Tieres. Vorsorglich ist daran zu denken, den Hund vor Zeckenbissen zu schützen, siehe Behandlung und Vorbeugung.
Ansteckungsgefahr für den Menschen:
Von den bekannten europäischen Babesiose Erregern beim Hund geht keine Gefahr für den Menschen aus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Babesiose_des_Hundes http://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/hundekrankheiten/hunde-malaria-babesiose-beim-hund/310331
http://www.inselhunde.de/babesiose.htm
http://www.tierarztpraxis-am-fluegel.de/babesiose-hunde-malaria.html