Giardien

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Giardien

 

Giardien (Giardia lamblia) gehören zu den Protozoen, d.h. sie sind tierische Einzeller. Der Erreger der Giardiasis ist der Einzeller Giardia lamblia, der hauptsächlich durch das Trinken von fäkal verunreinigtem Wasser übertragen wird. Nach der Ansteckung vermehren sich die Parasiten im Darm sehr schnell, was zu einer Schädigung der Darmschleimhaut und damit zu Durchfall führt. Die Giardien kommen in einer aktiven Form (Trophozoid) und einer ruhenden Form (Zyste) vor. Eine Infektion wird schon durch die Aufnahme von nur zehn Zysten ausgelöst, wogegen die aktiven Formen nicht infektiös sind. Die Zysten werden mit dem Kot abgegeben und können auch bei Kälte und Feuchtigkeit monatelang überleben. In Gebieten mit schlechten hygienischen Verhältnissen ist das Ansteckungsrisiko deshalb recht groß. Giardia lamblia ist weltweit verbreitet, kommt aber besonders häufig in südlichen Ländern vor.

 

Ursachen:

 

Die Giardien beim Hund überleben als sogenannte Zysten im Kot infizierter Hunde bis zu einer Woche, im Boden oder kalten Wasser sogar bis zu mehreren Wochen. Die Hunde stecken sich über den infizierten Kot, besiedeltes Wasser oder Nahrung, sowie den Kontakt zu erkrankten Hunden mit Giardien an – zum Beispiel, indem sie infizierte Hunde ablecken. Der Kot junger Hunde ist besonders infektiös, da er in der Regel große Mengen an Giardien-Zysten enthält.

 

Symptome:

 

Symptome bei Giardien beim Hund treten vor allem bei Welpen oder Hunden mit einem geschwächten Immunsystem auf. Bei gesunden, kräftigen, ausgewachsenen Tieren verläuft die Ansteckung mit Giardien oftmals symptomlos.

 

Typische Anzeichen einer Giardien sind:

 

* Starker, wiederkehrender Durchfall

 

* In einigen Fällen leicht blutig

 

* Manchmal schaumig und/oder von Schleimspuren durchsetzt

 

Junge Hunde, die sich mit Giardien angesteckt haben, erbrechen bisweilen, verlieren an Gewicht und leiden teilweise unter Wachstumsstörungen und Hautentzündungen. Oft haben sie ein stumpfes, mattes Fell. Ein Befall mit Giardien kann den Verlauf einer bestehenden Darmerkrankung verschlimmern und weitere Erkrankungen begünstigen.

 

Diagnose:

 

Ihr Tierarzt kann mittels einer Kotprobe feststellen, ob Ihr Hund oder Ihre Katze Giardien hat. Allerdings sollte man den Test einige Male wiederholen - am besten 3 Tage hintereinander -, denn es kann durchaus sein, dass er nicht immer positiv ausfällt. Nicht bei jedem Kotabsatz werden die Zysten mit ausgeschieden. Außerdem hat man herausgefunden, dass Giardien sich bei manchen Tieren in die Gallengänge zurückziehen können. Nur in Stresssituationen werden sie dann wieder mit dem Kot ausgeschieden.

 

Therapie:

 

Wirkstoffe gegen Giardien sind Albendazol, Metronidazol und Fenbendazol. Oft ist eine mehrmalige Behandlung (z.B. mit Panacur) notwendig. Wenn weitere Tiere im Haushalt leben, sollten alle Tiere prophylaktisch mitbehandelt werden, da die Ansteckungsgefahr sehr groß ist. Neben der Gabe von Medikamenten ist auch die Hygiene sehr wichtig. Ohne Hygienemaßnahmen sind die Giardien nur sehr schwer in den Griff zu bekommen. Giardien zählen zu den Zoonosen, sie sind also auch auf den Menschen übertragbar. Am häufigsten ist jedoch die Ansteckung von Mensch zu Mensch und von Hund zu Hund.

 

Was können Sie tun?

 

Decken und andere Unterlagen auf denen Ihr Tier liegt, sollten sehr häufig so heiß wie möglich gewaschen werden. Das klappt am besten, wenn Sie die Körbchen mit alten Handtüchern und Laken auslegen, und diese täglich in die Kochwäsche geben. Körbchen usw. kann man z.B. mit einem Dampfreiniger behandeln (Giardien sterben erst bei mindestens 70 Grad heißem Wasser ab). Wasser- und Fressnäpfe täglich mit kochendem Wasser sauber machen. Auch Bälle usw. so heiß wie möglich abwaschen. Nach dem Spazierengehen den After des Hundes säubern, damit er die Giardien nicht wieder in die Wohnung schleppt. Bei Hunden und Katzen mit langem Fell kann man dies um den After wegschneiden, damit er besser sauber zu halten ist. Alle Katzenklos täglich mit kochendem Wasser reinigen (also preisgünstiges Katzenstreu besorgen). Denken Sie daran (und sagen Sie es Ihren Kindern!), dass es wichtig ist, regelmäßig die Hände zu waschen. Behandeln sie alle Tiere im Haushalt gegen Giardien. Gehen Sie mit Ihrem Hund dort spazieren, wo sich nicht so viele Hunde befinden und nehmen Sie einen Kotbeutel mit: so verringern Sie die Ansteckungsgefahr.

 

Ernährung:

 

Eine kohlenhydratarme Ernährung unterstützt das "Aushungern" der Giardien, also ist Frischfleisch am besten. Falls Sie dies nicht geben können oder möchten, ist Dosennahrung von guter Qualität ohne Getreide eine Alternative.

 

Literaturverzeichnis:

 

http://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/hundekrankheiten/giardien-beim-hund/135313 http://www.naturheilkunde-bei-tieren.de/giardia-lamblia.html

http://www.inselhunde.de/giardien.html